Der (radikale) Wechsel vom Hochsommer in den Herbst spiegelt sich diese Woche nicht nur in der Natur wider, sondern auch im Berufsalltag: Mit voller Geschwindigkeit geht es in das letzte Jahresviertel… Änderungen werden entschlossen umgesetzt, neue Strukturen implementiert, Projekte dingfest gemacht. Übergänge werden dabei auf vielen Ebenen intensiv gelebt!

Wir wissen, diese Übergänge bringen vielen Chancen und Herausforderungen mit sich. William Bridges, Experte für Change Management, betonte in seiner „Transition Theory“ (Managing Transitions: Making the Most of Change, 1991), dass es nicht die Veränderung an sich ist, die Challenges & Unsicherheit bringt, sondern die Art und Weise, WIE wir sie emotional und psychologisch begleiten. Die Phase des „Loslassens“ ist dabei entscheidend, um Platz für Neues zu schaffen. Das passt doch wunderbar in den Herbst…

Was können Führungskräfte auf allen Ebenen also tun, um Übergänge effizient und wertschätzend zu gestalten?

Hier habe ich 5 konkrete Tipps zusammengestellt:

•  Offene Kommunikation: Transparenz über bevorstehende Veränderungen schafft Vertrauen und verhindert Unruhe im Team. Es ist hilfreich, das, was gesagt werden darf, zu teilen.

• Gemeinsam Ziele setzen: Klare Ziele für die Übergangsphase beziehen das Team in den Prozess mit ein. So gestalten Sie proaktiv & gemeinsam diese wichtige Etappe!

• Emotionale Begleitung: Geben Sie den Mitarbeitenden Raum, um die vergangene Situation zu verarbeiten. Veränderungen lösen emotionale Reaktionen aus, die ernst genommen werden sollten. Ansonsten verschwinden sie unter dem wohl bekannten „Teppich“ und müssen später wieder aufwendig hervorgeholt und bearbeitet werden...

• Neue Strukturen klar definieren: Klare Verantwortlichkeiten und Aufgabenverteilungen helfen, Unsicherheiten abzubauen und eine positive Dynamik zu fördern. Auch hier kann man schrittweise vorgehen. Aufgaben und Rollen in der Übergangsphase werden evaluiert und angepasst.

• Regelmäßiges Feedback einholen: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Team in den Prozess einbezogen bleibt, und laden Sie regelmäßig aktiv (!) zu Feedback ein! Feedback geben will gelernt sein – auch das braucht eine Übergangs- und Anlaufphase…

Und da es, wie immer, auf das praktische Tun ankommt, habe ich ein konkretes Tool für die unmittelbare Umsetzung mitgebracht, den:

"Übergangs-Canvas“

5 Schritte, um einen „Übergangs-Canvas“ erfolgreich zu moderieren:

1. Rahmen setzen:

Laden Sie das Team zu einer 90-minütigen „Übergangs-Canvas“-Sitzung ein. Erklären Sie, dass es um die Reflexion und Gestaltung des Übergangs geht, z.B. nach einem Mitarbeiterwechsel oder neuen Aufgabenstellungen.

2. Bestandsaufnahme (Was war?):

Lassen Sie die Teammitglieder aufschreiben oder diskutieren, was gut funktioniert hat, welche Herausforderungen aufgetreten sind und was sie aus der alten Situation mitnehmen möchten.

3. Loslassen (Was bleibt zurück?):

Besprechen Sie, welche alten Gewohnheiten, Prozesse oder Denkmuster das Team bewusst loslassen sollte, um Platz für Neues zu schaffen.

4. Gestaltung der Zukunft (Was kommt?):

Entwickeln Sie gemeinsam neue Ziele, Verhaltensweisen und Rollen. Wie möchten Sie als Team in der neuen Phase agieren? Welche Ressourcen und Unterstützung werden benötigt?

5. Konkrete Schritte definieren:

Abschließend wird ein konkreter Aktionsplan mit Verantwortlichkeiten und Fristen erstellt, um die neue Phase aktiv zu gestalten und den Übergang erfolgreich zu meistern.

Die Canvas Methode (mit entsprechender Visualisierung) ist eine knackige Variante, um einen nicht allzu komplexen Übergang proaktiv zu gestalten. Und eignet sich v.a. für Führungskräfte, die in der Moderation oder Facilitation geübt sind. (Ein passendes Moderationstraining hätte ich bei Interesse im Angebot ;-).)

Entsprechend gibt es weitere Möglichkeiten der maßgeschneiderten Moderation oder kompakte Teamworkshops im

MINI (Vormittag),

MIDI (Ganztag) oder

MAXI (1,5-2 Tage) Formaten,

die dabei unterstützen, zuversichtlich und ohne Ballast in einen neuen Abschnitt zu starten.

Hauptsache, Übergänge werden aktiv gestaltet – der Return on Investment ist ein Vielfaches!

Viel Freude mit Ihren Teams in bewegten Zeiten - … und in einem hoffentlich bald goldenen Herbst!

Ihre Birgit Allerstorfer

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