Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Das Leben ist Veränderung. Und es gibt ach so viele Gründe, dass erfolgreiche Teams plötzlich auseinandergerissen werden. Die Liste reicht von Headhuntern über Auslandseinsätze, the big resignation, private Umzüge, Aufstiege, Versetzungen, Umstrukturierungen oder eine gänzlich andere Lebensplanung. Machen wir also das Beste draus!
Wie ein Neustart gelingt und das Team noch besser zusammenwächst? Dazu habe ich ein paar Gedanken gesammelt. 3 Punkte, warum es sich lohnt, mit den Team bewusst neu durchzustarten:
1. Erkenne dich selbst.
Was einst auf dem berühmten Orakel von Delphi Rat Suchenden den Weg wies, hat auch heute noch Gültigkeit. Reflexion ist Gold wert. Fragen Sie sich doch:
Was hat das Team zu einem „winning team“ gemacht? Was war das Geheimnis des Erfolges?
Waren es einzelne Persönlichkeiten? Herausragende Superstars? Wohl kaum. Wie der Name schon sagt, ist Teamarbeit eine Gemeinschaftsdisziplin, getragen von geteilten Werten, Verhaltensweisen und Zielen. Im besten Fall einer etablierten Teamkultur. Und das magische an einer Kultur ist: Sie ist mehr als die Summe der Teile. Geht weit über Einzelpersonen hinaus. Und ist in der Lage (personellen) Veränderungen standzuhalten. Eine gefestigte und in der Praxis lebendige Teamkultur lebt weiter. Sie hilft ganz wesentlich, neue Mitglieder gut in die Gemeinschaft zu integrieren. Was gibt es also Nachhaltigeres, als in eine authentische Teamkultur zu investieren?
2. Abschiedsschmerz darf sein
Vielleicht verlieren wir nicht nur eine Kollegin, sondern auch eine Freundin. Eventuell sind wir zu einem gewissen Teil von den verlässlichen Arbeitsergebnissen abhängig und bangen um unseren künftigen Output. Was es auch ist, Trauer über einen Abschied ist erlaubt und sogar gesund. Wollen wir doch als empathische Menschen im Job präsent sein. Doch auch jede*r Neuankömmling hat einen frischen Start verdient. Und bekanntlich wohnt jedem Anfang ein gewisser Zauber (Hermann Hesse) inne.
Gebührende Abschiedsfeiern und Rituale haben daher absolut ihre Berechtigung. Sie würdigen die gemeinsame Zeit, lassen High- und Lowlights revue passieren und klären die Luft für die Zukunft. Vielleicht ohnedies eine Selbstverständlichkeit, aber die Corona Zeit hat manches Soziale unter den Tisch fallen lassen.
3. Neue Rollen im Team?
Ein Wechsel im Team ist auch stets eine gute Gelegenheit, die vorhandenen Persönlichkeiten, Rollen und Aufgaben in den Blick zu nehmen. Wie spielen die Persönlichkeiten zusammen? Welche Aufgaben gilt es neu zu verteilen? Welche Rollen sind womöglich unausgesprochen doppelt besetzt? Welche fehlen? Wo ist der "Team Papa“ zu finden? Wo die Revoluzzerin? Wer findet jeden Fehler im Konzept? Und wer sieht stets das Positive im Change Chaos? An welchen Schrauben kann problemlos gedreht werden, da gerade Zeit und Luft für Neuausrichtung gegeben ist? Wie lassen sich die individuellen Potentiale noch besser zur Geltung bringen?
(Berufs)Leben ist Veränderung und serviert uns stets die richtigen Erfahrungen zur rechten Zeit. Ohne pathetische werden zu wollen, unser Gegenüber ist jetzt genau der oder die Richtige. Die Challenge genau das, was die Teamkultur als Praxistest nun braucht. Ja, Abschied und Veränderungen können weh tun. Doch wer weiß, welche spannende gute Wendung hinter den grauen Wolken wartet? Ein Kick für die Gestaltung des Teams ist es allemal. Meistens wird es besser als erwartet…
Es kann nie genug winning Teams geben 😉.
Ihre Birgit Allerstorfer
Wenn Ihnen dieser Beitrag gefällt, teilen Sie Ihn gerne: